Der Bausparvertrag – so spießig wie Dackel oder Gartenzwerge? Nein! Bausparen hilft Euch ins eigene Heim

Bausparen mit einem Bausparvertrag von Baufinanzierung.lgbt - Eurer queeren Baufinanzierungsberatung.

Bausparen scheint wie aus einer anderen Zeit entsprungen – leicht angestaubt und recht spießig. Doch Bausparen kann Euch helfen, Eigenkapital aufzubauen und Euch den Traum vom eigenen Heim zu verwirklichen. Und hierbei hilft Euch sogar der Staat. Wir zeigen Euch was Bausparen ist und was Ihr hier beachten solltet.

Inhaltsverzeichnis
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Bausparen – Wieso sollte ich das machen?

Viele von Euch träumen vom eigenen Heim. Leider fangen vielen zu spät an, für diesen Traum das nötige Eigenkapital anzusparen. Jedoch ist ein gewisser Grundstock wichtig, um eine solide Baufinanzierung zu realisieren. Hier kommt nun der Bausparvertrag ins Spiel und Ihr habt so die Möglichkeit, Euch einen Eigenkapitalanteil von ungefähr 15 Prozent des Gesamtfinanzierungsbedarfs aufzubauen.

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Bausparen – Wie funktioniert das?

Wenn Ihr einen Bausparvertrag abschließt, legt Ihr die Bausparsumme fest. Die Bausparsumme stellt den Betrag dar, den Ihr für Eure Traumimmobilie einsetzen könnt.

Bausparen erfolgt in zwei Phasen:

  1. Ansparphase
    In der Ansparphase, die ca. sieben bis acht Jahre dauert, zahlen Ihr monatlich Eure Sparraten auf Euer Bausparkonto. So spart Ihr je nach Ausgestaltung Ihres Bausparvertrages 40 oder 50 Prozent der Bausparsumme an. Sobald Ihr die vereinbarte Ansparsumme erreicht habt, kommt der Bausparvertrag in die Zuteilungsreife. Zu diesem Zeitpunkt könnt Ihr auswählen, ob Ihr Euch Euer angespartes Guthaben auszahlen lasst oder ob Ihr mit der zweiten Bausparphase – der Darlehensphase startet. Während der Ansparphase erhaltet Ihr auf Euer Bausparguthaben von der Bausparkasse Guthabenzinsen. Die Ansparphase verhilft Euch zu dem nötigen Eigenkapital.
  2. Darlehensphase
    Die Darlehensphase schließt an die Ansparphase an. Nach der Zuteilung Eures Bausparvertrages bietet Euch die Bausparkasse ein sehr zinsgünstiges Darlehen, dessen Konditionen bereits zu Beginn des Bausparvertrages vereinbart werden, an. Die Darlehenssumme beträgt die Differenz zwischen der Bausparsumme und angesparten Guthaben. Habt Ihr zum Beispiel 40 Prozent der Bausparsumme angespart, beträgt das Bauspardarlehen 60 Prozent der Bausparsumme. Die Bausparsumme (Bausparguthaben + Bauspardarlehen) kann nun in Euren Traum vom eigenen Heim eingebracht werden. Nun beginnt Ihr Euer Bauspardarlehen zu tilgen.
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Bausparen – Wann ist die Zuteilungsreife erreicht?  Und überhaupt… was ist das?

Mit der Zuteilung wird festgestellt, dass Ihr das Ziel Eures Bausparvertrages erreicht habt und Euch nun die volle Bausparsumme zur Auszahlung zur Verfügung steht. Abhängig davon, bei welcher Bausparkasse Ihr Euren Bausparvertrag abgeschlossen habt, wird die Bausparsumme entweder automatisch, auf Antrag oder mit der Annahme der Zuteilung zur Auszahlung bereitgestellt.

Der Bausparvertrag wird zuteilungsreif, sobald die folgenden drei Punkte eingetreten sind:

  • Ihr habt das Mindestguthaben angespart
  • Die Mindestlaufzeit von 18 Monaten wurde eingehalten
  • Die Mindestbewertungszahl wurde erreicht.

Die Mindestbewertungszahl wird von der Bausparkasse bereits beim Vertragsabschluss des Bausparvertrages vergeben. Sie ist eine Kennzahl für die Zuteilung von Bausparverträgen und hilft den Bausparkassen eine faire Zuteilung für alle Bausparer zu erreichen. Wenn gleichzeitig zu viele Bausparverträge zuteilungsreif werden, wird der Auszahlungszeitpunkt anhand einer bestimmten Bewertungsreihenfolge bestimmt. Die Bewertungszahl berücksichtigt hierbei die Bausparsumme, das persönliche Sparverhalten und die Sparzeit. Ein genauer Zeitpunkt der Auszahlung wird dabei nicht festgelegt, so dass in der Zuteilungsphase eine Wartezeit von mehreren Monaten üblich ist.

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Der Grundgedanke des deutschen Bausparsystems ist der Kollektivgedanke. Hierbei ist das Bausparkollektiv ein geschlossenes System. Sowohl die Spar- als auch die Tilgungsleistungen der Bausparer fließen gebündelt in die Zuteilungsmasse des Bausparkollektivs. Die gesamten Einlagen der Zuteilungsmasse fließen wiederum an die Bausparer als Bausparguthaben und Bauspardarlehen zurück.

Wenn Euer Bausparvertrag nun zuteilungsreif ist, überprüft die Bausparkasse, ob ausreichend Geld in der Zuteilungsmasse zusammengespart ist, um das entsprechenden Bauspardarlehen zu gewähren. Dieses Geld leiht sich der Bausparer sozusagen von den anderen Bausparern der Bausparkasse, die auch in den Geldtopf einzahlen. Sollte nicht ausreichend Geld in der Zuteilungsmasse vorhanden sein, kann die Darlehensphase später einsetzen.

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Bausparen – Für was für eine Bausparsumme entscheide ich mich?

Bei der Frage, für was für eine Bausparsumme Ihr Euch entscheidet, solltet Ihr berücksichtigen, wie viel Ihr für Euer Traumhaus ausgeben möchtet und welche monatlichen Sparraten Ihr Euch leisten möchtet und könnt.

Beispiel:
Ihr möchtet Euch den Traum von einer eigenen Wohnung erfüllen und der Kaufpreis beträgt 250.000,00 EUR. Die Kaufnebenkosten belaufen sich somit auf ca. 37.500,00 EUR. Diesen Betrag möchtet Ihr nun mit einem Bausparvertrag ansparen. Um diesen Betrag innerhalb von 7 Jahren mit einem Bausparvertrag bei einem Guthabenszins von 0,5 % zusammenzusparen, müsstet Ihr jeden Monat eine Sparrate von 440,00 EUR einzahlen. Wenn die angesparten 37.500,00 EUR 40 Prozent der Bausparsumme sind, so beträgt die Bausparsumme 93.750,00 EUR.

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Bausparen – Und der Staat gibt was dazu?

Der Staat möchte seine Bürger beim Sparen unterstützen und fördert daher einen Bausparvertrag, so dass Ihr während der Ansparphase nicht alleine in den Bausparvertrag einzahlt, sondern solltet Ihr förderberechtigt sein, auch der Staat und/oder Euer Arbeitgeber. Dies erfolgt über über die Wohnungsbauprämie, der Arbeitnehmersparzulage und/oder den vermögenswirksamen Leistungen.

Bausparen – wofür kann ich die Mittel verwenden?

Grundsätzlich war und ist Bausparen dafür gedacht, Eigenkapital für eine Baufinanzierung zu schaffen. Das Potential von Bausparen ist bei weitem größer, als man auf dem ersten Blick sieht…

Sofortfinanzierung
Normalerweise spart man während der Ansparphase Guthaben zusammen, das dann nach sieben bis acht Jahren in die Immobilienfinanzierung eingebracht werden soll. Darüber hinaus gibt es jedoch auch die Möglichkeit, den Bausparvertrag für ein Immobilienvorhaben sofort einzusetzen. Ihr erhaltet zu Beginn ein Darlehen und gleichzeitig spart Ihr die vereinbarte Summe an. Nach Zuteilung des Bausparvertrages tilgt Ihr mit der Bausparsumme dieses Bausparvorausdarlehen.
Instandhaltungsrücklage
Als Immobilienbesitzer wisst Ihr, dass immer etwas dazwischenkommen kann und Geld für unerwartete Reparaturen oder Ausbesserungen benötigt wird. Für solche Fälle kann Euch ein Bausparvertrag als Instandhaltungsrücklage weiterhelfen. Solltet Ihr kurzfristig Mittel benötigen, kann man zum Beispiel den Bausparvertrag beleihen. In diesem Fall gewährt die Bausparkasse Euch einen Kredit in Höhe der bereits angesparten Mittel zu einem günstigen Zinssatz. Auch könnt Ihr vorsorglich z. B. die Zuteilungsreife des Bausparvertrages auf die zu erwartenden Reparaturintervalle abstimmen.
Sparen
Selbstverständlich könnt Ihr mit einem Bausparvertrag auch einfach nur Sparen. Nach der Mindestsparzeit könnt Ihr den Bausparvertrag jederzeit kündigen und dann wird Euch Euer Sparguthaben inklusive der Zinsen ausgezahlt. Da die derzeitigen Guthabenzinsen bei Bausparverträgen während der Ansparphase mit ungefähr 0,1 bis einem Prozent pro Jahr äußerst marginal ausfallen, lässt sich die Frage stellen, inwieweit ein Bausparvertrag für das reine Sparen noch sinnvoll ist. Die erwirtschafteten Zinsen werden oft durch die Abschlussgebühr aufgefressen. Selbst wenn man berücksichtigt, dass Ihr vermögenswirksame Leistungen, Wohnungsbauprämie und/oder Arbeitnehmersparzulage für Euren Bausparvertrag bekommen könnt, gibt es zum Ansparen bessere Geldanlagemöglichkeiten.
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Bausparen – kann ich auch zwischendurch Geld hieraus erhalten?

Solltet Ihr zwischendurch Geld benötigen, ist es möglich, sich einen Teil Ihres Sparguthabens auszahlen zu lassen. Der noch stehenbleibende Betrag wird nun auf einen neuen Bausparvertrag übertragen, so dass Ihr weiter auf Eure Bausparsumme sparen könnt. Bei der Auszahlung erhaltet Ihr Euer Guthaben sowie die bereits erwirtschafteten Zinsen.

Da Teilauszahlungen keiner wohnungswirtschaftlichen Zweckbindung unterliegen, könnt Ihr über die Mittel frei verwenden. Jedoch müsst Ihr bei Teilauszahlungen die staatlichen Zuschüsse wieder zurückzahlen. Das gleiche gilt für den Fall, dass Ihr Euren Bausparvertrag vorzeitig komplett kündigt, um sich Euren kompletten angesparten Betrag abzüglich von Zinsen und einer Bearbeitungsgebühr auszahlen zu lassen.

Bausparen – Welche Vor- und Nachteile sollte ich beachten?

Vorteile
  • Sicherung von günstigen Darlehenszinsen – ohne die Verpflichtung, das Bauspardarlehen abzunehmen
  • staatliche Förderung durch Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage
  • Möglichkeit, dass Euer Arbeitgeber durch die Zahlung von vermögenswirksamen Leistungen sich beim Besparen Eures Bausparvertrages beteiligt
  • Möglichkeit durch ein Bausparvorausdarlehen Euren Bausparvertrag sofort  für Eure Traumimmobilie einzusetzen
  • Bausparen eignet sich auch als Instandhaltungsrücklage.
Nachteile
  • Durch äußerst geringe Guthabenzinsen lohnt sich der Bausparvertrag als reine Sparanlage nicht
  • Bei vorzeitiger Auszahlung (vor Erreichung der Zuteilungsreife) wird eine Bearbeitungsgebühr und eine Vorfälligkeitsentschädigung berechnet und einbehalten. Auch erhaltene staatliche Förderungen müssen wieder zurückgezahlt werden.
  • Es wird eine Abschlussgebühr für einen Bausparvertrag in der Regel zwischen 1 zu 1,6 Prozent der Bausparsumme berechnet.

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